Das Kollektiv ZOO ist aus dem Master-Studiengang Szenische Forschung der Ruhr Universität Bochum hervorgegangen und realisiert seit 2015 Arbeiten an der Schnittstelle von Choreografie, Performance und Installation. Anja Plonka, Constantin Leonhard und Jens Eike Krüger, komponieren ihre heterogenen und ästhetischen Praxen zu abendfüllenden Happenings und Events.

 

Seit 2015 beschäftigt sich Kollektiv ZOO mit der performativen Verhandlung von Bewegungen und Körpern des Alltags mit Möbeln. Dabei arbeiten wir mit Mitteln des Dokumentarischen, der Installation und der Choreografie. Wir experimentieren mit konträren Ästhetiken und Konventionen, suchen innerhalb unserer Arbeiten den radikalen, poetischen und leisen Widerspruch, um das Verhältnis von politischen Körpern, Orten und Narrativen neu zu verhandeln und zur Gestaltung neuer Räume zu nutzen. Es ist uns ein Anliegen Erlebnisse zu schaffen, in denen jeder anwesende Körper zum Teil eines einzigartigen Happenings wird. Diskurs stösst dabei mit der Ästhetik des Alltäglichen, Beiläufigen oder Brachialen zusammen.

 

Dabei geht es uns immer darum, reale Situationen oder beindruckende Prozesse und Begebenheiten zu schaffen. Wie im Zoo. Da gibt es ja auch nicht die Bilder von Tieren zu sehen sondern: Tiere.

 

 

Mitglieder von ZOO sind:

 

Anja Plonka

 

Anja Plonka erforscht in transdisziplinären Arbeiten die Felder Performance, Choreografie und Film. Ihre Arbeiten sind Suchbewegungen. Somatische Körperpraxen eröffneten ihr das Feld der performativen Forschung und bewegten den Körper als Archiv traumatischer Einspeicherungen in ihre künstlerischen Arbeiten. Seit 2014 forscht sie mit Yoga, Alexander-Technik, dem Erfahrbarer Atem, Contact Improvisation und Body-Mind-Centering im Feld der Somatics. 

Der Körper wird in diesem Sinne als ein politischer Ort verstanden - Privates wird in den gesellschaftlichen Diskurs gerückt. Auf der Suche nach magisch-poetischen Transformationsprozessen tritt sie in Resonanz mit Stühlen, Steinen, Wind, Wasser, Feuer, Holz, Schafen, Knochen, Muskeln, Nerven und untersucht deren Beziehungsgeflechte. 

 

Ihre Performance Arbeiten wurden unter anderem eingeladen in die Galerie MAAC Brüssel, Actus Festival Liege, Performance Lab Köln, 567h Sharing Galerie Koppelmann Köln, CROSSOVER Performance Festivals Kiel und das Body&Freedom Festival Zürich. Ihre Arbeiten thematisieren Gewalt, Nacktheit als selbstermächtigende feministische Praxis und den Körper als Archiv von Einschreibungen. 

 
In ihrer neusten Arbeit, dem Performance-Film breathing psoas entwirft sie einen spekulativ-utopischen Körper im Mitsein von Mensch und Natur. Der Atem und Sounds eröffnen fragmentarische Atmosphären des Schmerzes und der Verwandlung.


Sie studierte Fotografie und Video an der Fachhochschule Dortmund und der École Nationale Supérieure de la Photographie, Arles in Frankreich. Ihr Masterstudium schloss sie am Institut der Szenischen Forschung, der Ruhr-Universität Bochum ab. Innerhalb des Studiums besuchte sie Performance Workshops bei: Claudia Bosse, Billinger&Schulz, Jorg Laue, Boris Nieslony, He Chengyao, Sven Lindholm, Doris Uhlich, Teressa Vitucci. 
Sie lebt und arbeitet in Zürich und Köln. 

www.anja-plonka.ch

 

 

Constantin Leonhard

 

war in zahlreichen Theaterproduktionen als Schauspieler, Regisseur und Performer tätig. Erkonnte als Assistent der international renommierten Regisseurin Claudia Bosse am Arbeitskomplex‚ Katastrophen - Paradies 11/15‘ mitarbeiten und so seine Kenntnisse in mannigfaltiger Art und Weise vertiefen und professionalisieren. Als Produktionsleiter für das Projekt‚ Germany Year 2071‘ von Nature Theater of Oklahoma durfte er im Rahmen des Impulse Theaterfestivals 2016 weitere Erfahrung mit international renommierten Künstlern sammeln und war maßgeblich für die Verwirklichung einer der umfangreichsten Produktionen der freie Szene 2016 verantwortlich. Im Rahmen seines Studiums an der Kunsthochschule für Medien in Köln produziert er Dokumentationen von seinen Performances, die sich zu eigenständigen (Video-)Installationen emanzipieren. Seit 2015 ist er Mitglied des PEArsche Performance Labors.

constantin-leonhard.de/Vita.html

 

 

Jens Eike Krüger

 

ist Autor, Zeichner, Musiker und Performer. Primär in Lecture-Performances forscht er zu popkulturellen, abwegigen, absurden, ortsspezifischen und unwahrscheinlichen Narrativen. Der Dialog zwischen Gesellschafts- oder Naturwissenschaften und ästhetischen Prozessen ist dabei immer wieder ein zentrales Thema seiner Arbeit. Krüger hatte eine Radiosendung, hat einen Teilchenbeschleuniger für den Haushalt entwickelt und war für den deutschen Karikaturenpreis nominiert (Shortlist). Zuletzt hat er sich für das Projekt "Phase 11" der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes zum Mobilitätsexperten gemacht. Über den Versuch innerhalb seiner künstlerisch praktischen Masterarbeit Spaziergangsprofie zu werden, wird und wurde unter anderem in 1live, der WAZ, WDR4 und der Zeit Campus berichtet.

jens-eike-krueger.de